Ein Vielleicht gewinnt kein Spiel

Der Inhalt dieses Beitrages entspricht der persönlichen Meinung des Autors.

Hier befinden wir uns am Entscheidungs-Kristallisationspunkt unserer Bundesrepublik. Dem Bundestag im Reichstagsgebäude. Das Bild zeigt die Stirnseite des Andachtsraumes und zwei Tafeln von Günther Uecker.

Reden wir über das Entscheiden. Völlig einfach, simpel und lässig ist es, wenn ich eine Mehrheitsmeinung mit vertrete und dann nur ja sagen muss. Schönwetterentscheidungen halt. Viel schwieriger ist es, zu widersprechen, sich für NEIN zu entscheiden, mitten im Gegenwind, angefeindet von einer vermeintlichen moralischen Mehrheit.

Mehrere Beispiele aus dem Parlament:

  • Matthias Erzberger (Zentrum) und Walter Rathenau (Liberale) – ermordet von Faschisten, weil sie als Minister der Weimarer Republik Verantwortung für das Weltkriegsdesaster übernommen haben.
  • Otto Wels (SPD) – mit seiner fulminanten Rede gegen das Ermächtigungsgesetz der Nazis, als die kommunistischen Abgeordneten schon kalt gestellt worden waren.
  • Willy Brandt – der mit seinem Kniefall vor dem Ghetto-Denkmal in Warschau ein unübersehbares Zeichen für historische Verantwortung, deutsche Demut und Entspannung im kalten Krieg gesetzt hat.

Puh, nur Männer. Daher Einspruch für echte Frauenrechte! Deshalb der Fokus auf die Mütter des Grundgesetzes in die erste Reihe:

  • Allen voran sorgten Elisabeth Selbert und Frieda Nadig dafür, dass die Feststellung „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Grundgesetz Artikel drei wurde.
  • „So nicht, Herr Bundeskanzler!“, Hildegard Hamm-Brücher, Petra Kelly, Rita Süssmuth, Herta Däubler-Gmelin, Ursula Männle … Schaut Euch den Film „Die Unbeugsamen“ an!

Welche Entscheidung ich mir wünsche? Dass in der katholischen Kirche Frauen nicht länger diskriminiert werden. Hey, Franziskus, Bätzing, Woelki, Marx & co: Ein Vielleicht gewinnt kein Spiel.

 

 

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