Die Burgen als Projekte der Verbandsentwicklung

Der Inhalt dieses Beitrages entspricht der persönlichen Meinung des Autors.

Der ND-Rat beschäftigt sich nächstes Wochenende mit den Burgen. Auf ihnen wird das Profil besonders gut greifbar und die Burgen sind Katalysatoren der Verbandsentwicklung, schreiben die Vertreter von Ora-et-Labora, des Burgtages, des Ak j.KMF, aus Aachen und Köln in ihrem Antrag. Der Herbstrat hat den Antrag fast einstimmig angenommen

Die Neuerburg wie die Marienburg sind aus unserer Historie, die des Bundes Neudeutschlands, nicht herauszunehmen. Seit rund 90 Jahren sind die Neuerburg wie die Marienburg Orte oder vielleicht sogar DIE Orte, an dem die Geschichte des Bundes (damit sind sowohl KSJ, ND-Schülergemeinschaft, Heliand-Mädchenkreis, Hochschulring, als auch KMF und der ND gemeint), unsere Geschichte, an-fassbar dokumentiert wird.

Die Jugendbewegung und damit wir begeisterten uns für das Mittelalter und das mittelalterliche Rittertum. Unser ‚Bund‘ ist als ein Jugendbund gegründet und von unseren Gründervätern (unter denen viele Jesuiten waren) in Verantwortung für die Jugend ins Leben gerufen worden. Der Hintergrund war der Protest gegen das etablierte Bürgertum des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die sogenannten „Ritterideale“ gegen den zunehmenden Materialismus, Liberalismus und Nationalismus des Bürgertums, schlugen sich in unserer Entwicklung des ND-Hirschbergprogramms und in der KSJ-Plattform nieder.

Wir wissen um Fahrten auf die Burgen zur Nazizeit, die mit großen Gefahren verbunden waren; den Ausbau der Burgen nach dem Krieg, die Glaubenskunstwerke von Sieger Köder und Raphael Seitz.

Damit sind beide Burgen seit fast einem Jahrhundert nicht nur anschaulich, sondern auch fassbar ein Sinnbild für Alter, Stärke und Kontinuität des Bundes Neudeutschlands.

Die Burg:     „Heimat unseres Zusammengehörigkeitsgefühl“

Für viele von uns ist die Burg ein zweites Zuhause geworden. Nehmen wir die Neuerburg:  Seit 1981 bietet der Burgtag uns Jahr für Jahr die Möglichkeit für ein kreatives Miteinander, für Menschen aus allen Generationen. Seit den achtziger Jahren haben HSR-Tage und andere Aktivitäten des Hochschulrings stattgefunden. Die KSJ hielt über lange Zeit ihre Frühjahrsräte dort ab. Ora et Labora ist seit 1995 eine Veranstaltung, die unter unserem intensiven persönlichen Einsatz über Jahrzehnte hinweg, unserer Verantwortung Ausdruck verleiht, die mit dem bis 2029 laufenden Erbpachtvertrag verbunden ist.

Damit ist die Burg Neuerburg ein Ort unseres persönlichen Engagements. Wir haben an der Gestaltung der Burg durch unsere Freizeit und unsere handwerkliche Arbeitskraft mitgewirkt: Wir haben die Burg mitgebaut! So wird die Verantwortung des Erhalts dieser historischen Stätte seit vielen Jahren ununterbrochen von uns an nachfolgende Generationen weitergereicht.

Die Burg:      Bestes Beispiel für „Einfach leben“

Die großen Schlafsäle in historischen Gemäuern machen unsere Erlebnisse intensiver als in jeder x-beliebigen Tagungsstätte oder Jugendherberge. Mit Menschen auf so engem Raum zu sein, stiftet nachhaltig Freundschaften, gibt Identifikationen und lässt Heimatgefühle entstehen.

Durch Ihre Architektur schafft die Burg eine einmalige Atmosphäre von Schutz, Geborgenheit und Intimität, die ihresgleichen sucht und nicht nur Gemeinschaft wachsen lässt, sondern auch den Einzelnen erdet.

Als Kristallisationsort einer langen Tradition trägt die Burg die Züge der Jugendbewegung bis in die Gegenwart. Damit sind nicht nur das Singen und die intensiven Gespräche am Lagerfeuer gemeint, sondern das Spannungsfeld des: „Wir verpflichten uns zu einem einfachen Leben“ des Hirschbergprogramms, das wohl an keinem anderen Ort so leicht und gerne von uns gelebt wird wie auf der Burg Neuerburg.

 

Die Burg:     Ort der Wertevermittlung und Glaubensweitergabe

Der ND ermöglicht mit seinem Engagement weit über den ND hinaus, diese Werte kennen und schätzen zu lernen. Die Jugendburg Neuerburg ist Ziel vieler Kinder- und Jugendgruppen, Klassenfahrten, Familienkreisen, Firmfahrten und vieler auch internationaler Veranstaltungen und nicht zuletzt Übernachtungsmöglichkeit auf Jakobsweg.

Unser Tun und Leben auf der Burg ist so ausdrucksstark ausstrahlend, dass auch der Förderverein Burg Neuerburg unterdessen die Verbandsgemeinde, die Stadt Neuerburg, 13 Ortsgemeinden und 67 Privatpersonen sowie verschiedene Vereine als Mitglieder hat, die durch ihre Mitgliedschaft unsere Wertschätzung für die Burg teilen und unterstützen.

Die Übernachtungszahlen sind seit der Übernahme durch das Pächterehepaar Krump stetig gestiegen. 20 % der Übernachtungen werden durch die KSJ und den ND belegt. Dort findet neben dem Burgtag, Ora et Labora auch die Juleica (Jugendleiterausbildung) statt. Damit ist die Burg eine der letzten sichtbaren Landmarken der langen traditionellen Verbindung zwischen KSJ und ND.

Die Karliturgien, verbunden mit der geistlichen Ausstrahlung von Heribert Graab, waren prägende Momente in der Entwicklung vieler von uns. Und wo haben wir sonst eine so phantastische Möglichkeit, unseren Kindern das christliche Verbandsleben näher zu bringen? Eine gemeinsame Messe in der Kapelle, dem Herzen der Burg, in der alle Generationen nach gemeinsamer getaner Arbeit, sei sie handwerklich oder kreativ gewesen, Singen, Beten und Feiern, ist ein Jungbrunnen für die Älteren und ein Initiationspunkt des Glaubens für die Jüngeren. Nicht zuletzt deswegen haben viele von uns auf der Burg das Sakrament der Ehe empfangen und ihre Kinder dort taufen lassen.

Aus all diesen Gründen haben die Arbeitskreise Burgtag und Ora et Labora Sitz und Stimme auf dem Rat. Steigende Teilnehmerzahlen und das stetig fallende Durchschnittsalter auf den Veranstaltungen sprechen für sich.

Die Burg:     Platz der Verbandsentwicklung

Auf diesem Herbstrat 2016 wird ein programmatischer Verbandsentwicklungsprozess gestartet, um die Zukunftsfähigkeit des Verbandes zu erhöhen. Die Hintergründe dafür sind hinlänglich bekannt.

Die Zukunft für unseren Verband ist für uns nur denkbar mit den Erlebnissen und Veranstaltungen auf den beiden Burgen. Sie sind für uns DER Ort der Wertevermittlung an die nachfolgenden Generationen.

Die neu gegründete JugeND sieht die Burg Neuerburg als ideelles Symbol ihrer Gruppe an, das sie bereits reichhaltig mitgestaltet hat. Sie nennt es „unsere Burg“, so wie Generationen von KSJ´lerInnen und ND´ern vor ihr. Deren Identität mit der Burg ist völlig klar. Sie ist stolz auf die Leistung des Bundes, einen solchen „magischen“ Ort zu haben. Eine „Insel“ in unserer an vielen Stellen schwierigen Gesellschaft, auf der sie eine visionäre Art der Gemeinschaft erlebt, die ihr ganzes Leben prägt. Und sie, unsere Kinder, sind unsere Zukunft und damit die Zukunft des Verbandes.

Daher beantragen wir, der ND-Rat möge den folgenden Beschluss fassen:

Die ND-Burgen Neuerburg und Marienburg als Orte der generationenübergreifenden gemeinschaftlichen Begegnung des ND´s anzuerkennen und als Instrument der Mitgliederbindung und -gewinnung in den Verbandentwicklungsprozess aktiv einzubinden.

Antragsteller/innen:           

Marion Winterscheidt (Ak Ora et Labora), Ekkehard Schöttler-Vopper (Ak Burgtag), Maria Fischer, Joe Menze (Ak junge KMF), Wilfried Wunden sen. (Bevollmächtigter der Region Aachen-Niederrhein), Karl-Heinz Paulus (Region Köln),

unterstützt von: 

Winfried Schotten, Michael Triffterer, Gerhard Althoff, Angela Villela, Bernard Heckenbücker, Birgit Jakobiedeß, Ulrich Kieninger, Hilde und Jochen Menze, Richard Smets, Michael Schler, Lucas und Melanie Rems; Dieter und Eva-Maria Briechle,

 

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