Am Ende des Feuergottesdienstes gab es den alten Gassenhauer: „Die Sache Jesu braucht Begeisterte.“ Selbstverständlich. Es würden wenige Gottesdienste auf der Burg gefeiert, beklagt Heribert Graab. Umso strahlender, dass wir auf den Bänken der Grillhütte am Mittwoch ums Feuer sitzen und Eucharistie feiern. Ein befreiender Augenblick, die abendliche Sonne und der Blick in die Eifellandschaft. Ein Kontrast zu den abendlichen Impulsen in der Burgkapelle.
Das Feuer wird kräftig geschürt. Heribert steuert das Evangelium vom begeisternden Pfingstgeist und Texte von Wilhelm Willms bei. Andere füttern das Lagerfeuer mit Holz. Unter anderem einem selbst gebauten, aber lädierten Mensch Ärgere Dich nicht aus Holz. (Foto) Es fehlt nur noch eine Meditation „Spiel(e) mit dem Feuer!“
Später mutierte das Ambiente zum Grillverköstigungs- und knurrende Mägen sättigenden Futterstelle. Damit war natürlich der Brecht mit „erst das Fressen, dann die Moral“ alsbald wiederlegt,. Jakob und Jan servierten voller Begeisterung Grillkäse, Würschtel und Fleisch. Mehrere Salate und importierte Kräuterbutter-Baguettes komplettierten den Menüplan nach einer Melonen-Vorspeise. Der ältere Jakob, der sich vegan ernährt, gefiel die Auswahl so gut, dass er gleich mal einen Grillkäse mit seinem Hosenboden plattmachte.
Vom Rande aus betrachtete Johannes Ambros, Dachdeckermeister, selbst Feuerwehrmaschinist und groß geworden in Neuerburg, die Szenerie. „Ich freue mich jedesmal wieder über die Begeisterung, wie Ihr anpackt“. Das wiederholte er gleich mehrfach.
An dieser Stelle muss die Projektgruppe von Elisabeth und Elfriede gelobt werden, die die liturgischen Kelche und andere Notwendigkeiten auf Hochglanz poliert und ein neues Schloss den Liturgieschrank im Rittersaal angebracht haben. Jetzt strahlen die vielfältigen liturgischen Feiern noch mehr, denn Peter erneuerte die Beeten leuchtung auf LEDs und – wenn das Gerüst in der Kapelle aufgebaut gewesen ist – wurden die schallschluckenden Segel abgehangen, gewaschen und wieder aufgehangen.
Wie wichtig dieses glänzendes Refugium ist, zeigte sich im weiteren Verlauf des Abends: Ein griesgrämiger Eifeler Landregen setzte ein. Gut, dass wir mit der Grillhütte und dem Partykeller dem miesmutigen Wettergott Paroli bieten konnten.